Pflege- und Adoptiveltern im Alltag
Es gibt Pflege- und Adoptiveltern, deren Alltag gar nicht oder nur unerheblich vom Alltag „normaler“ Familien abweicht.Häufiger beeinflussen jedoch die früheren Erfahrungen des Kindes das Familienleben erheblich.
Manche Kinder haben panische Angst davor einzuschlafen. Andere sind völlig distanzlos Fremden gegenüber oder verhalten sich gegenüber Erwachsenen, als seien diese gleichaltrige Kumpel. Es gibt Kinder, die nichts essen, was die Pflegeeltern gekocht haben und Kinder, die Essen verstecken, bis es verschimmelt. Viele Kinder sind unruhig und können sich auf nichts konzentrieren. Sie rennen durch die Wohnung -stundenlang- ohne Pause. Es gibt Kinder, die zwanghaft Tesarollen abrollen und wieder aufrollen. Andere schalten ständig Herd, Mikrowelle und andere Elektrogeräte an. Manche können nicht mit anderen Kindern spielen und viele haben Schulprobleme….
Pflege- und Adoptiveltern werden wie alle Eltern in ihrer Elternrolle von Verwandten, Freunden, Nachbarn, Lehrern und anderen Eltern beobachtet und bewertet. Nach anfänglichem Verständnis für das Kind erhalten Pflege- und Adoptiveltern schon einige Monate nach der Aufnahme negative Rückmeldungen. Es verstört das Umfeld, wenn Pflege- und Adoptiveltern ihrem Kind fünfzehn Joghurts „erlauben“ oder sich allabendlich stundenlang zum Kind ins Bett legen, bis dieses schläft. Es werden Zweifel laut: „Ist das Kind vielleicht so schwierig, weil es nicht richtig erzogen wird?“
Auch der Pflegekinderdienst und Therapeuten konzentrieren sich darauf, das auffällige Verhalten des Kindes zu erklären, und die Eltern auf Fehler im Umgang mit dem Kind hinzuweisen.
Auch wenn dies richtig und wichtig ist, gerade in Krisen, täte es den Eltern gut, mit ihren Ängsten und Nöten kritiklos angenommen zu werden. Es ist einfacher, eine Familiensituation mit professioneller Distanz zu bewerten, als täglich auf Ablehung und Unverständnis für das Verhalten des Kindes zu stoßen. Und glücklicherweise sind wir Eltern nicht professionell distanziert. Auch wenn wir das Verhalten unserer Kinder manchmal selber nicht verstehen, verteidigen wir sie doch instinktiv gegen alle Angriffe…
Aber da es ohne Beratung und Hilfe nicht geht, im Folgenden ein paar hilfreiche Artikel, Tipps und Links: